Nachdem es während unseren Ferien und unserer Reise keine Blogeinträge gab, jetzt ein etwas längerer über unsere Reise, ein paar Worte zu fast jedem Ort, an dem wir waren! :)
Nasca
Los ging's gleich an unserem ersten Ferientag, am 19.
Dezember 2014. Von Cusco aus fuhren wir über Nacht nach Nasca, wo wir am
nächsten Morgen angekommen sind. Hier sind die geheimnisvollen Nascalienen.
Schaut man von einer Erhöhung aus auf den Boden findet man dort etliche
Figuren, Muster etc. im Sand; so geheimnisvoll und spektakulär wie in allen
Reiseführern und im Internet angekündigt, waren sie meiner Meinung nach aber
lange nicht. Einige von uns haben sich einen Flug in einem kleinen Flugzeug
gebucht, während ich zu einem kleinen Aussichtsturm gefahren bin, was
wesentlich billiger war, von wo aus man 3 der Figuren gut sehen konnte. Keine
Frage, dass die Vorstellung, dass diese Figuren vor tausenden von Jahren so
geometrisch exakt in den Boden gestanzt wurden beeindruckend ist. Allerdings
sind es eben auch nur Furchen im Sand am Rande einer großen, vielbefahrenen
Straße.
Ica/Huacachina
Noch am selben Tag fuhren wir ein
paar Stunden weiter nach Ica, einer etwas größeren Stadt und von da aus noch
einige Minuten nach Huacachina, eine kleine Oase in der Wüste und trotz des
sehr touristischen Flairs ein kleines Highlight der Reise. Die Oase liegt am
Rande einer Sandwüste und das erste Mal auf einer Sanddüne zu stehen,
kilometerweit nur Sand, ist schon wirklich beeindruckend. In dem Ort gab es
außer Hostels, Restaurants und Bars allerdings wirklich gar nichts, das wurde
aber von dem Blick auf unendliche Sandmengen von der Hängematte in unserem
Hostelgarten wieder gutgemacht. Am ersten Abend gab es gleich ein „all you can
eat & drink BBQ“, was nach 5 Monaten
peruanischem Dorfessen wie ein Festmahl war! (Jonas ärgert sich immer noch,
dass er an diesem Abend unvertändlicherweise nur einen Teller gepackt hat!) Am
nächsten Tag ging es dann mit einem Sandbuggy in die Wüste. Das ist ein extra
zum im Sand fahren gemachtes „Sandmobil“ mit dem man ziemlich schnell die Dünen
hoch und runter fahren kann, ein bisschen wie Achterbahnfahren! Dann konnten
wir noch bei untergehender Sonne Sandboarden, also mit einem „Snowboard“ die
Dünen runtersurfen. Kurz hatten wir schon den Gedanken die nächsten zwei Monate
einfach hier zu bleiben, dann haben wir uns aber schwerenherzens dazu
entschlossen noch ein bisschen weierzureisen und es ging nach
Paracas
Ein kleiner Ort, nur ein paar
Stunden weiter, direkt am Meer. Die Atraktion in Paracas sind Inseln mit
Seelöwen, Pelikanen, Pinguinen und Milliarden Vögeln (deren Kot einen sehr
großen Teil des Düngerabsatzmarktes ausmacht), die man sieht, wenn man mit
einem kleinen Touri-Boot eine Tour aufs Meer macht. Die vielen Bote, die ganzen
Touristen und das ständige Klicken etlicher Kameras, hat die Atmosphäre dieses
kleinen Paradieses ein bisschen gestört, allerdings nicht die Seelöwen, die ihr
Leben scheinbar damit verbringen sich auf den Felsen zu sonnen, ab und zu mal
eine kleine Runde im Wasser zu drehen, um sich dann wieder in minutenlanger
Schwerstarbeit auf einen der Felsen zu robben. Nach einer Nacht (zu 9. in einem
6-er Zimmer) ging es am nächsten Tag schon weiter Richtung Hauptstadt
Lima
Nachdem mir im Bus nach Lima meine
Kamera, Reisepass, Kreditkarte etc. geklaut wurden, ging die Zeit in Lima
(einen Tag vor Weihnachten) nicht ganz so toll los. Und obwohl wir über eine
Woche in Lima waren, habe ich nicht wirklich viel von der Stadt gesehen, wobei
es dort auch nicht all zu viel zu sehen gibt. Wir waren in zwei verschiedenen
Hostels, erst in einem im Stadtteil Baranco, danach im benachbarten Stadtteil
Mira Flores, der als der teuerste und nobelste ganz Limas gilt. Auf einmal gab
es wieder Mülleimer, warmes Wasser, saubere Straßen und Menschen, die wussten,
wer Deutschlands Bundeskanzlerin ist. Der Unterschied zwischen Stadt und Land
wurde hier sehr, sehr deutlich. Ein rießiger Supermark, in dem es sogar MILKA
SCHOKOLADE gab. Und Baguette! BAGUETTE! Den ganzen Weg zur Kasse habe ich
gegrinst und konnte es nicht so ganz glauben, dass ich tatsächlich Baguette in
meinen Händen halte. Wobei der Geschmack
dann nicht an den von deutschem oder französischen Baguette herankam. Aber es
war Baguette.
Die zwei Stadtviertel fand ich
wirklich schön und es war auch mal angenehm, nach 5 Monaten wieder in einer ein
bisschen „europäischeren“ Stadt zu sein.
Zum Glück konnte ich dort auch
einen vorläufigen Reisepass beantragen, den ich gleich am selben Tag bekommen
habe, sodass ich weiterreisen konnte.
In Lima haben wir auch, wie zuvor
schon in Cusco Spenden für unsere Projekte gesammelt und ich war mal wieder
überrascht von der Großzügigkeit der Peruaner, wobei man sagen muss, dass auch
die Spendeneinnahmen in Lima wesentlich höher waren, als in Cusco, was
vermutlich an Lebensstandard, Einkommen etc. der Menschen dort liegt, was nicht
mit dem in Cusco vergleichbar ist.
Huaraz
Fred und ich mussten wegen der
Passgeschichte noch einige Tage länger in Lima bleiben, während die anderen
schon weiter Nach Huaraz gefahren sind, einem Ort in den Bergen, in dem es
wieder kalt und regnerisch war. Von dort aus konnte man Touren zu Berglagunen
und Gletscher machen, wofür uns beiden leider die Zeit gefehlt hat. Deswegen
war unser Aufenthalt dort eher kurz und nicht besonders spektakulär.
Trujillo/Huanchaco
Nach zwei Tagen Nass & Kalt
waren wir froh, wieder im warmen zu sein. Im kleinen Strandort Huanchaco, eine
halbe Stunde von der drittgrößten Stadt Perus, Trujillo entfernt, war wieder
Strandurlaub angesagt. Dort haben Jonas, Malu, Fred und ich einen Tag lang
surfen gelernt, an der Küste gibt es nämlich ideale Anfängerwellen. Nach
eineinhalb Stunden hat es dann doch jeder einige Male geschafft aufzustehen und
zum Strand vorzusurfen. Es war unglaublich anstrengen, nach einiger Zeit trotz Neoprenanzug doch
etwas kalt, hat aber auch sehr viel Spaß gemacht. Unser Surflehrer war
natürlich klischeehaft braungebrannt und wasserstoffblond! Huanchaco ist auch
ein turistischer Ort, hat aber die Reiseführerbeschreibung bestätigt und „den
Charme eines kleinen Schifferdorfes gewahrt“. Am Strand stehen zum trocknen überall
kleine Boote aus Schlifähnlichem Material, mit denen die Einheimischen zum
fischen aufs Meer rausfahren und die nach einigen Wochen so abgenutzt sind,
dass ein neues gebaut werden muss. Abends sind an der Strandpromenade überall
kleine Ständchen, an denen Händler ihren Schmuck verkaufen und ein Auto, aus
dem leckere, süße Stückchen vom Becker aus dem Kofferraum heraus verkauft
werden.
Tumbes
Tumbes ist der nördlichste Fleck
Perus, gleich an der Grenze zu Ecuador. Ein kleines Städtchen, in dem es, wie
uns gesagt wurde sehr gefährlich sein soll, hält man sich außerhalb der
Stadtmitte auf. Von hier aus kann man mit einem kleinen Schifferboot zu
Mangroven-Inseln fahren und man gelangt an einen kleinen Park für Krokodile,
ebenfalls auf einer Insel. Es war unglaublich heiß in Tumbes, staubig,
peruanisch, aber es war trotzdem ein schöner Stopp, bevor es dann nach Ecuador
ging.
ECUADOR
Quenca
Nach einigen Problemen an der
Grenze, Peru wollte uns nicht ausreisen, da sie unser Visum nicht kannten und
auch nicht anerkennen wollten, ich hatte ja gar keines mehr, nur den
Einreisestempel vom 25. August und einige von uns ihre Tajeta andina nicht mehr
hatten, ein Zettel, den man bei der Einreise bekommt und bei der Ausreise
wieder abgeben muss, kamen wir dann nach einigen Diskussionen und Geld zahlen
doch noch nach Quenca, eine Stadt im Süden Ecuadors.
In Ecuador bezahlt man mit
US-Dollar, weil sie ein Abkommen mit den USA haben, also war fast alles schon
gleich ein bisschen teuer, für uns, die wir an die schönen Solpreise gewohnt
waren, viel zu teuer. In Quenca gibt es nicht allzu viel zu sehen, es ist
einfach eine wirklich schöne Stadt und hat uns einen ersten Eindruck gegeben,
was uns in Ecuador erwartet.
Latacunga
Sehr früh am morgen kamen wir in
Latacunga an, eine eher hässliche Stadt, von der aus man aber Ausflüge zu einem
wunderschönen Bergsee und dem Cotopaxi Vulkan unternehmen kann. Gleich morgens
ging es mit dem Bus in einen Ort in der Nähe der laguna und von dort aus auf
der Ladefläche eines picups direkt an den See. Es war sehr kalt und
atemberaubend schön. Beim Auf- und Abstieg zur laguna runter und dann wieder
hoch, hat man schon gemerkt, dass wir wieder etwas höher waren und durch
unseren langen Aufenthalt an der Küste nicht mehr an diese Höhe gewohnt waren.
Ein Druck auf der Brust, das Atmen und jeder Bewegung wird anstrengender.
Da wir schon mittags wieder zurück
waren gings dann gleich vom terminal mit dem Bus weiter Richtung Vulkan. Nach
hartem Verhandeln fanden wir einen Taxifahrer, der uns wiedermal auf der
Ladefläche direkt auf den Vulkan fuhr. Zuerst wollte er 25 Dollar pro Person,
aber als wir bei diesem Preis angefangen haben zu lachen, konnte selbst er sich
ein Lachen nicht verkneifen. Am Ende haben wir glaube ich 7 Dollar bezahlt. Es
ging eine gute Stunde bergauf, es wurde immer kälter und irgendwann lag dann
sogar Schnee auf der Straße. Oben angekommen konnte man theoretisch bis hoch
zum Krater laufen, die Wetterverhältnisse haben das aber nicht zugelassen. Es
war so kalt und der Schneehagel peitschte einem so ins Gesicht, dass es weh
tat, geradeaus zu sehen. Der Cotopaxi ist übrigens der, ich bin mir nicht mehr
ganz sicher, höchste oder zweithöchste noch aktive Vulkan der Welt.
Quito
Nach einer Nacht in Latagunga
gings dann endlich wieder in einer schöne Stadt. Die Hauptstadt Ecuadors ist
ziemlich groß, die Altstadt trotzdem wunderschön. Es gibt Museen und Kirchen,
eine riesige Engelsstatue auf einem Berg, auf dem man laut Einheimischen nur
tagsüber, oder am besten gar nicht hoch gehen sollte, weil dort anscheinend
viele Raubüberfälle passieren. In Quito haben wir uns die Stadt angeschaut und
einen Ausflug nach Mindo gemacht. Eines meiner persönlichen,aber ich glaube
auch ein Highlight von uns allen. Mindo ist ein Dorf ein paar Stunden von Quito
entfernt im Nebelwald, also schon ziemlich Regenwaldig. Von hier aus haben wir
eine kleine Wanderung durch den Regenwald an Bananenstauden, Riesenbambus,
Lianenschaukeln... zu Wasserfällen mit kleinem Schwimmbecken und Rutsche mitten
im Regenwald gemacht. Außer uns war niemand an diesem kleinen Paradies und bis
wir wieder zurück gelaufen sind hatten wir auch richtig gutes Wetter ohne
Regen.
Von Quito ging es dann weiter in
ein keines Grenzstädtchen und am nächsten Tag weiter nach
KOLUMBIEN
San Augustin
Nach der Grenzüberquerung landeten
wir in einer kleinen Stadt und wollten noch gleich weiter nach San Augustin,
unser erstes Ziel in Columbien. Die ganze Region im Süden soll eine der
gefährlicheren sein und trotzdem fuhren wir im Dunklen über eine Schotterpiste
im Wald in einem Kleinbus nach Augustin, wo wir mitten in der Nacht ankamen.
Wir fanden zum Glück ein schönes Hostel, direkt da, wo uns der Bus rausgelassen
hatte, für nur 10.000 Pesos. In Columbien ging dann nämlich die Rechnerei los.
1000 Pesos sind ungefähr 35 Cent, ein Mittagsmenü kostet, wenns gut läuft 5000
Pesos, also 1,75 Euro. Also 20.000 Pesos, wie viele Euro sind das, und wie viel
Sol? Das in Sol umrechnen sollte man am besten gleich lassen, sonst kommt einem
alles dermaßen überteuert vor, dass es keinen Spaß mehr macht. San Augustin ist
ein Dorf, auch am Rande naja es ist kein Regenwald, aber es gibt auch
Bananenstauden. An einem Tag haben Fred und ich uns ein Motorrad ausgeliehen,
Kolumbien ist da Land der Motorräder! Und sind ein bisschen durch die Gegend
gefahren, an einem anderen (weiteres Highlight) haben wir eine horse-riding
Tour gemacht. Jeder hatte sein eigenes Pferd und zusätzlich gabs noch einen
guide, der uns etwas über die Statuen erzählt hat, die hier stehen. Es sind die
selben wie auf den Osterinseln und sehr viele wurden hier in der Region
gefunden. Auch wenn nur eine von uns gut reiten konnte, gab es überhaupt keine
Probleme, die Pferde wussten schon, wann sie schneller oder langsamer laufen
sollten. Und wenn sie sich mal wieder an einem Pfosten gesammelt hatten, ohne,
dass wir etwas dagegen machen konnten, wussten auch wir, es war Zeit für einen
kleinen Spaziergang zu den nächsten Statuen oder der Aussichtsplattform, von
der aus man die Wasserfälle sehen konnte. Mein Pferd hieß Caramello und hat
sich zusammen mit Annas Pferd die Führung geteilt, sodass wir meistens die
ersten waren die in die richtige, oder auch mal in die falsche Richtung
davongallopiert sind!
Wüste
Von San Augustin gelangt man nach
Neiba und von dort aus in eine Wüste, deren Namen ich gerade vergessen habe.
Wir schliefen draußen in Hängematten und bewunderten den Sternenhimmel, bis es
zu unserem Pech anfing zu Gewittern. In der Wüste. Zum Glück hatten wir ein
Dach über dem Kopf und wurden nicht nass. Am nächsten Tag haben wir nochmal
einen Pferdeausflug durch die Wüste gemacht. Mein Pferd ist entweder Meter
hinter den anderen hergeschlichen, wenn ich dann einmal mit der Zunge
geschnalst habe ist es augenblicklich losgesprintet. An allen anderen vorbei und
ich musste mit aller Kraft an den Zügeln ziehen, damit es etwas abgebremst
hatte. Es war schon ziemlich cool so durch die Wüste zu rasen, es war übrigens
keine Sandwüste, so wie Huacachina, sondern eine aus Gestein mit Kakteen und
Wüstenbäumen, so wie in einem Westernfilm, auf die Dauer aber auch sehr, sehr
anstrengend, da ich gegen Ende hin nur noch ziehen musste, dass mein Pferd
nicht losgerannt ist. Jonas, der sein Pferd die ganze Zeit dazu bewegen wollte
ein bisschen schneller zu laufen, war dann ganz glücklich, als er auf meinem
Pferd davon gerast ist, dafür konnte ich den letzten Teil des Ausritts dann
noch auf einem großen, gemütlichem Pferd genießen :)
Was vielleicht noch interessant
ist: Auf dem Weg nach Neiba wurde unser Bus 3 Mal von mit Maschinengewehr
bewaffneten Soldaten angehalten, die immer nur die Männer durchsucht und deren
Pässe kontrolliert haben. Alle Frauen blickten dann amüßiert nach draußen, wo
ihre Männer mit den Händen am Bus abgetastet wurden. Anscheinend ist das in
diesem Teil Columbiens so üblich, denn selbst am kleinsten Dorf, dass nur aus 3
Häusern besteht, stehen bewaffnete
Soldaten.
Bogotá
Da es in der Wüste nicht wirklich
etwas zu sehen gab, außer eben die Sterne und die Pferde, sind wir dann nach
einer Nacht weiter nach Bogotá. Ich habe zwei Deutsche kennengelernt, die
gesagt haben, entweder man hasst Bogotá oder man liebt es, solala gibt’s nicht.
Und ich liebe es!
Wir kamen sehr spät am Abend an
und wurden dann gleich von zwei Polizisten auf dem Motorrad zu einem Hostel begleitet,
weil es uns da zu teuer war, hat uns der Sicherheitsbeamte dieses Hostels dann
weiter zu einem billigeren gebracht. Die anderen, die schon einen Tag vorher in
Bogotá waren, haben uns von einem Platz erzählt, an dem scheinbar Rauchbomben
geschmissen und ein paar Menschen festgenommen wurden. Überall in der Stadt
gibt es Grafittis, Street art, Statuen etc. und jeden Tag gibt es eine
Grafitti-Tour. Der Coulumbianer, der sehr lange in Amerika gewohnt hat, hat uns
in die „Szene“ eingeführt, uns die wichtigsten Grafittis in der Umgebung
gezeigt, ihren Hintergrund, ihre Künstler und noch einige insider-Infos zu
Bars, Restaurants etc. Zwar ist das Sprayen dort auch illegal, wird aber
geduldet und von der Bevölkerung unterstützt. Deswegen sind es wirklich schöne
Gemälde, die nicht in einer Nacht und Nebelaktion gemacht werden mussten,
sondern in alle Ruhe und bei tageslicht. Oft, wenn die Polizei doch etwas sagt,
kommt der Hausbesitzer nach draußen und sagt, sie sollen verschwinden und die
Leute weitermachen lassen. Als wir durch eine Straße mit Flecken an vielen
Hausfassaden vorbeigekommen sind, hat unser guide nur bemerkt, dass hier
letztens nachts zwei Betrunkene mit einer Granate gespielt hätten. Bis auf die
sehr hohe Polizeipräsenz haben wir aber nichts „gefährliches“ mitbekommen und
ich habe mich auch zu keinem Zeitpunkt unsicher gefühlt. Solange man auf dem
Hauptstraßen bleibt, ist es auch kein Problem alleine dort unterwegs zu sein.
Sonntags sind die großen Hauptstraßen gesperrt und Fahrradfahrer, Inlinefahrer,
Jogger und Spaziergänger bevölkern die Stadt. Ich habe noch nie so viele
Fahrradfahrer auf einmal gesehen. Und das in einer so großen Stadt. Ein
bisschen, als würde man in Deutschland sonntags die A3 für Fahrradfahrer
öffnen, und Autos dürfen nur auf einer Spur fahren. Außerdem gibt es auch jeden
Sonntag in den Parks kostenlose Yoga Workshops, auf kleinen Plätzen werden
Geschichten erzählt und es sind noch mehr Straßenkünstler unterwegs, wie es
sowieso schon sind. Die Stadt lebt. Ich habe mich in Bogotá unglaublich wohl
gefühlt, die vielen, offenen und gesprächigen Menschen auf den Straßen, die
Straßenkünstler, die man Abends auf einem kleinen Sportplatz proben sieht, es
ist immer etwas los und behält trotzdem seinen Charme.
Es gibt einen Frisörsalon, bei dem
man nichts bezahlen muss, dafür die Frisöre aber machen können, was sie wollen.
Malu hatte danach einen lockigen Bob, Jay sah meiner Meinung nach aus, als
würde er gleich auf den Laufsteg gehen und Jonas hatte einen Seestern auf dem
Kopf. Und ich habe seit dem auch keine Dreads mehr. :)
Catagena
Von Bogotá ging es an die
Nordküste Columbiens, in die Karibik. Ich glaube Catagena war das schönste
Städtchen, zumindest die Altstadt, am Meer, überall bunte Häuser mit kleinen
Balkonen, eine fast unerträgliche Hitze und abends immer Shows von
Strßenkünstlergruppen. Mit einem Boot sind wir einen Tag zu den Inseln
rausgefahren. Und dort sah es aus, wie auf den Fotos im Reisebüro.
Kristallklares Wasser mit bunten Fischen, riesigen Muscheln, Palmen... Karibik
eben!
Taganga
Von Catagena ging es nach Santa
Marta und von dort in das kleine Dorf direkt am Meer, Taganga. An der
Strandpromenade sind Abends Schmuckverkäufer, tagsüber kann man baden, sich
sonnen. Ein paar Tage nochmal Strandurlaub, bevor es dann wieder ins kalte
verregnete Cusco ging.
Von Taganga aus bin ich schon
alleine vor nach Bogota gefahren, während die anderen noch durch einen
Nationalpark gewandert sind, oder in Taganga geblieben sind. Fast zwei Monate
mit 8 Menschen zu reisen ist am Ende dann doch sehr anstrengend und ich wollte
noch ein bisschen für mich sein. In Bogotá haben wir uns dann alle
wiedergetroffen und sind 4 Tage mit dem Bus (wir hatten jeder seinen eigenen
Monitor, mit Filmen, Musik & Spielen!!!) nach Lima und von dort aus noch
einen Tag nach Cusco gefahren.
Dort sind wir seit Anfang Februar.
Fred und ich wohnen momentan noch bei Sintje, ziehen aber am 1. März in unserer
neue Gastfamilie nach Oropesa ein. Vor der Reise sind wir nämlich aus unserer
alten ausgezogen, weil es da ein paar Probleme gab. Am 9. März fängt offiziell
der Unterricht und somit unser Alltag wieder ein.
In den 3 Wochen in denen wir schon
hier sind hat sich aber auch schon einiges getan. Wir haben mit den
verschiedenen Municipalidades gesprochen, die uns jetzt mit Englischbüchern,
Kopien und anderem Material unterstützden, außerdem werden wir Verträge mit den
Schulen machen, an denen wir arbeiten, um sicher zu sein, dass wir dort auch in
Zukunft arbeiten dürfen und wir werden ein peruanisches Konto eröffnen, um
unsere Spendeneinnahmen verwalten zu können und mit dem Ziel uns hier in Peru
einen Spendenkreis aufzubauen, der die Zukunft unserer Projekte hier sichern
soll.
Das wars fürs erste, wenn sich
hier der Alltag wieder eingependelt hat, gibt es hoffentlich auch wieder
regelmäßige Berichte über mein Leben und meine Arbeit hier. Peru-Teil 2 fängt
jetzt an!
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