Seit einer Woche bin ich jetzt schon in Peru
und es kommt mir schon viel länger vor, und manchmal dann irgendwie auch viel
kürzer. Am Sonntag Mittag sind wir nach 24 Stunden Flug endlich in Cusco
angekommen. Dort wurden wir von den Freiwilligen, die letztes Jahr hier waren,
unserem Projektleiter aus Deutschland Herr Hahl und dem Leiter der
Partnerorganisation Agrepino empfangen. Nachdem wir gegessen hatten und durch
die Autofenster schon einen ersten Blick auf Cusco geworfen hatten, gings dann
Abends gleich in die Gastfamilien. Ich wohne in Tipon, einem Ort ca. eine
Stunde von Cusco entfernt. Meine Gastmutter heißt Marisa und mein Gastbruder
Bladi. Den anderen Gastbruder und den Vater habe ich noch nicht kennengelernt,
weil beide zum arbeiten in Cusco sind und nur manchmal nach Hause kommen.
Bilder von meinem neuen zu Hause folgen noch!
Eigentlich war vorgesehen, dass jeder von uns
in einer eigenen Gastfamilie wohnt. 2 von uns in Huasao, 3 in Lucre, 2 in
Ccapi, das 6 Stunden von Cusco entfernt ist und ich in Tipon. In Huasao gab es
aber Probleme mit den Gastfamilien, deswegen ist Fred nach der ersten Nacht in
meine Gastfamilie gezogen ist und wir wohnen jetzt zu zweit hier.
Die ganze Woche haben wir uns dann mit den
ehemaligen Freiwilligen die Schulen angeschaut, in denen sie unterrichtet
hatten und in denen wir ab nächster Woche auch unterrichten werden. In fast
jeder Schule gab es ein großes Abschieds- und somit auch ein bisschen
Willkommensprogramm. Bei viel Tanz, Gesang, bunten Farben, Dankes- und
Abschiedsreden wurde uns klar, wie herzlich die Freiwilligen in den Schulen
empfangen wurden, dass dort viele sehr dankbar über ihre Arbeit sind und sie zum
Teil der Schulfamilie geworden sind.
Nach den Schulbesichtigungen waren wir dann oft
in Cusco und obwohl ich noch nicht viel davon gesehen habe, finde ich es schon
jetzt wunderschön dort! Es ist alles komplett anders als bei uns, das sieht man
auf den Bildern wahrscheinlich am besten, und wenn ich darüber nachdenke, wie
die Menschen hier leben und wie ich in Deutschland lebe, ist das schon ein
extremst anderes Leben, dass die Menschen und jetzt auch ich hier leben, aber
trotzdem ist alles schon so normal geworden. Der Müll, der überall rumliegt,
der wilde Straßenverkehr, die Menschen,
die im Bus laut „baja“ schreien, wenn sie aussteigen wollen, die Frauen,
die ihre Kinder und Waren in einem Tuch auf dem Rücken rumtragen und am
Straßenrand Essen verkaufen, die vielen Straßenhunde, die an jeder Ecke
rumstreunern. Nur mit der eiskalten Dusche konnte ich mich noch nicht wirklich
anfreunden. :)
Vor allem Cusco und der Straßenverkehr sehen
für mich im Moment noch wie ein riesiges Chaos
aus, in dem ich mich noch nicht so ganz zurechtfinde. Ein erster
Vergleich von Deutschland und Peru ergibt aber eindeutig, dass Deutschland
ziemlich spießig ist! :D
Montag haben wir einen Termin beim Konsulat, um
unser Visum zu beantragen und ab Dienstag geht dann der Unterricht, und somit
auch mein Alltag für das nächste Jahr los! Im Moment kann ich mir noch nicht so
ganz vorstellen, dass ich wirklich für ein Jahr hier bleiben werde. Ich bin mir aber sicher, dass es ein unvergessliches
Jahr mit vielen schönen Momenten und wertvollen Erfahrungen sein wird und ich
freue mich schon, wenn ich mich hier eingelebt habe und mich überall
zurechtfinde.
Liebe Rosi, das klingt schon alles richtig gut und ich freue mich sehr, dass es Dir gut gefällt. Ich wünsche Dir weiterhin viel Entdeckerfreude. Deine Mama
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