Montag, 3. November 2014

Was ein bisschen anders ist als in Deutschland:

Busfahren:
Es gibt, zumindest auf dem Dorf keine richtigen Bushaltestellen, ein paar gibt es, manchmal muss man einfach wissen, an welcher Laterne man aussteigen oder einsteigen kann, oder man haelt einfach den Arm raus und winkt, wenn man einsteigen will und den Bus sieht.
Im Bus gibt es vorne zwei  Plaetze, die extra fuer alte Menschen, Menschen mit Kindern oder Schwangere reserviert sind, sogar per Gesetz. Wenn die schon voll sind und zum Beispiel eine Frau mit Kind auf dem Ruecken rein kommt, vordert der 2. Busfahrer gleich die im Bus sitzenden auf einen Platz frei zu machen.
Der 2. Busfahrer steht an der Tuere und ueberwacht das ein- und aussteigen, sammelt das Geld ein und ruft die naechste Haltestelle aus. Wenn jemand einsteigt wird das moistens durch “sube,sube,sube”-Rufe des 2. Busfahrers unterstuetzt, steigt jemand aus mit “baja,baja,baja”. Er hilft auch alten Menschen oder Kindern in den Bus und verstaut groessere Taschen auf dem Busdach oder irgendwo unten im Bus. Dann sagt er zumindest in der Stadt die Namen der Haltestellen, wenn jemand aussteigen will muss er laut Baja rufen, dann wiederholt er fuer den richtigen Busfahrer den Namen der Haltestelle den Namen und baja, dass er Weiss, dass er stehen bleiben muss. Wenn niemand baja ruft kommt moistens in einem kleinen Singsang der Name der Haltestelle und dahinter ein “nadie, nadie”. Wenn man aussteigt muss man ihm dann das Geld fuer die Fahrt geben und kann unter bajabajabaja-Anfeuerungsrufen aussteigen  J Busfahren ist auf jeden Fall sehr viel amuesanter als in Deutschland, wenn auch manchmal anstrengender, weil einen zu vollen Bus gibt es quasi nicht. Wenn nicht alle rein passen, bleibt die Tuere eben auf. In der Stadt geht das meistens nicht, weil dort mehr Polizei unterwegs ist.

Taxi fahren:
Eigentlich sind fast alle Taxis, die man auf der Strasse sieht Taxis, manche haben ein Taxi Schild, und sind dann irgendwo offiziell angemeldet , die meisten aber nicht. Man haelt das Taxi genauso, wie den Bus an, verhandelt mit dem Fahrer ueber den Fahrpreis und dann gehts los. Taxis quetschen sich im Stadtverkehr gerne mal mit einem Centimeter Abstand an Bussen oder anderen Autos vorbei um dann ein Meter weiter vorne, dafuer aber zur Haelfte auf der anderen Fahrbahn zu stehen. Aber jede Sekunde zaehlt
J Das viele Taxis eher kaput und zerbrechlich sind und in Deutschland niemald durch den TUEV kommen wuerden hatte ich ja schon mal geschrieben J In der Stadt nimmt ein taxifahrer meistens auch nur 5 Personen mit, auf dem Dorf ist das schon anders. Da kann es durchaus mal sein, dass 2 vorne, 5 auf der Rueckbank und noch 3 im Kofferraum sitzen, wenn es gerade nicht anders geht. Taxifahren ist im uebrigen ziemlich billig, wenn man nicht alleine ist, manchmal sogar billiger als Busfahren und es gibt an jedem Ort und zu jeder Zeit Taxis.

Auf den Strassen:
Generell ist in Cusco eigentlich immer etwas los. Auch unter der Woche sind die Strassen abends voller Menschen, die noch Dinge verkaufen oder kaufen, an einem Stand etwas essen… Jeder der etwas zu verkaufen hat, kann das tun. An der einen Ecke in Cusco steht immer eine Frau mit einem Annanaskuchen, wenn man zu viel Gras hat, kann man das verkaufen, andere machen Kaesebrote, oder Saefte, oder Grillen Wuerstchen. Es gibt auch keine Oeffnungszeiten, zumindest nicht fue die Tiendas, die kleinen Laedchen die es ungefaehr an jeder Ecke gibt und bei denen man so ziemlich alles kaufen kann. Wenn es etwas nicht gibt, geht  man einfach 3 Meter weiter zur naechsten Tienda. Dann gibt es auch oft Staende, an denen man ein  ganzes Essen mit Suppe, Reis, Kartoffeln, Fleisch und Getraenk fuer umgerechnet ungefaehr einen Euro kaufen kann. ZUmindest in der Stadt ist man, obwohl es schon um 6 Uhr dunkel wird also nie alleine im Dunklen.


Aufstehen:
Ausschlafen gibt es quasi nicht. UNsere Mutter steht unter der Woche schon gegen 4 auf, um aufs Feld zu gehen, wir werden dann meistens so gegen halb 7 wach. Am Wochenende ist es aehnlich, nur dass oft ab 6 Uhr schon so laute Musik durch alle Zimmer schallt, dass es unmoeglich ist weiterzuschlafen. Wenn man dann hoert, wie jemand draussen Waesche wascht und kocht, koennte man denken, es ist schon 10 oder 11. Aber der Blick auf die Uhr verraet, nein, es ist erst 6 Uhr morgens. Der Tag wird eben zum arbeiten genutzt, auch weil es schon um 6 dunkel ist und man dann nicht mehr auf dem Feld arbeiten oder Waesche waschen kann. Selbst, wenn wir mal nicht geweckt werden und ausschlafen koennten, wache ich Inzwischen spaetestens um halb 7 auf. Meine inner Uhr ist eben schon perunatisiert! J

Das war erstmal das Grobe, die Einzelheiten gibts dann ein ander Mal! Seit dankbar, wenn ihr morgens aufsteht, der Lichtschalter funktioniert und aus der Dusche warmes, oder ueberhaupt Wasser kommt ;) 

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